Mobilité et développement territorial

Gesamtverkehrliche Erschliessungsqualitäten - Kriterien und methodische Anwendung

7 novembre 2024 | Roman Frick, Infras AG, Sennweg 2, 3012 Bern

Derzeit kann die Erschliessungsqualität im Landverkehr lediglich als Güteklassen für den öffentlichen Verkehr beschrieben werden. Für die anderen Verkehrsmittel fehlt ein entsprechender Ansatz. In einem Forschungspaket (veröffentlichte Schlussberichte Nr. 1763, 1764, 1767, 1770, Mobilityplatform - Mobilityplatform) wurde eine Methodik entwickelt, wie für einen beliebigen Standort die gesamtverkehrliche Erschliessungsqualität durch den Vergleich der Güteklassen von ÖV, MIV, Velo- und Fussverkehr beschrieben werden kann. Derzeit werden die zugehörigen VSS-Normen erarbeitet.

Légende de l’image: SZU-Haltestelle Binz-Zürich und umliegender Entwicklungsschwerpunkt. Quelle: INFRAS AG

Quantitative Erschliessungskriterien (Quelle: Forschungsbericht VPT-20-O4A-01a Nr. 1763)
Quantitative Erschliessungskriterien (Quelle: Forschungsbericht VPT-20-O4A-01a Nr. 1763)

Methodik

Die Beschreibung der Erschliessungsqualität eines Standortes ist für die Abstimmung Siedlung und Verkehr von Bedeutung. Die Beschreibung dient als faktenbasierte Situationsanalyse; Sie stellt jedoch keine Bewertung dar.

Die Methodik erfolgt in zwei Stufen. In der ersten (qualitativen) Stufe werden die zwei Dimensionen „Verkehrsangebot“ und „Erreichbarkeiten“ beschrieben. Die zwei Dimensionen erhalten je eine eigene Beurteilung (Stufen I bis V). Aus der Kombination der zwei Dimensionen ergibt sich die finale Güteklasse (Stufen A bis E). In einer zweiten (qualitativen) Stufe werden ergänzende Komfort-, Sicherheits- und andere Attraktivitätskriterien beurteilt. Diese Stufe erfolgt subsidiär, d.h. bei Bedarf im Planungsalltag.

Für die aktuelle Anwendung der Methode bestehen noch diverse Datenlücken, insbesondere im Fuss- und Veloverkehr. Die Datenlage und auch die Mobilitätsformen entwickeln sich ständig. Deshalb wurde konsequent darauf geachtet, eine aufwärtskompatible Methodik zu entwickeln. Die Anwendung konzentriert sich auf die lokale Ebene, d.h. die Beurteilung der Erschliessungsqualität eines konkreten Areals mit einer Ausdehnung über mehrere Hektaren. Eine Anwendung der Methode und Aggregation der Erschliessungsgüte auf grössere Gebietseinheiten ist nur für die Einzeldimension der Erreichbarkeiten möglich.

Wichtigste Voraussetzung, damit die neuen Güteklassen der Stufe 1 im Planungsalltag angewendet werden, ist die periodische Aufbereitung der Grundlagedaten durch eine zentrale Stelle. Vor dem Hintergrund der bisherigen Erfahrungen mit Erreichbarkeiten und ÖV-Güteklassen und als Modellverantwortliche des Nationalen Personenverkehrsmodells (NPVM) ist das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) die prädestinierte Stelle dazu.

Abbildung: Methodisches Konzept Gesamtverkehrliche Erschliessungsqualitäten (Quelle: Forschungsbericht VPT-20-O4A-01a Nr. 1763)
Abbildung: Methodisches Konzept Gesamtverkehrliche Erschliessungsqualitäten (Quelle: Forschungsbericht VPT-20-O4A-01a Nr. 1763)

Normierung

Die Methodik zur Ermittlung von Erschliessungsqualitäten soll ins VSS-Normenwerk überführt werden. Dazu sind eine Grundnorm und vier Detailnormen (ÖV, MIV, Fuss- sowie Veloverkehr) vorgesehen.

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