L'avenir des transports publics

Transformation des transports publics

1 octobre 2022 | Prof. Dr. Widar von Arx & David Walter, Hochschule Luzern

Les transports publics suisses offrent un excellent niveau de service et constituent la colonne vertébrale de la prospérité économique du pays. Cependant, ils ont besoin d'une transformation de fond pour faire face à la concurrence des autres offres de mobilité et pour jouer leur rôle dans la réalisation des objectifs climatiques. Un CAS aborde l'avenir des transports publics et fournit des moyens d'action pertinents pour leur développement.

Die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs (öV) als Bestandteil des Service Public und als Instrument für eine nachhaltige Mobilität ist in der Schweiz unbestritten. Klimaerwärmung, Bevölkerungswachstum sowie die Knappheit an Boden und Energie machen kollektive Lösungen unumgänglich. Damit der öV funktioniert und weiterentwickelt werden kann, hat sich ein unglaublich komplexes System der Finanzierung, Planung und der Leistungserbringung etabliert.

Dabei stellt sich unweigerlich die Frage, ob es nicht auch einfacher und günstiger ginge. Zudem ist u.a. aufgrund der Digitalisierung, der Antriebstechnik und neuer Mobilitätsformen beim öV viel in Bewegung. Im Rahmen des CAS «Transformation of Public Transport» der Hochschule Luzern (HSLU) wird die künftige Entwicklung des öV vertieft und konkretisiert, wobei die Themen bezogen auf die Expertise der HSLU insbesondere betriebswirtschaftliche Aspekte abdecken. Blitzlichtartig sind nachfolgend einige Transformationsthemen hervorgehoben.

Der öffentliche Verkehr als komplexes System

Einerseits geht es im CAS um den rechtlichen Rahmen in seiner Vielschichtigkeit und seinem stetigen Wandel, u.a. im Kontext der Energiedebatte, der europäischen Integration oder der Raumplanung. Aktuell sind beispielsweise Vorschläge zur Bahn 2050 in der Vernehmlassung, die zur Aktivierung des Modal-Shift-Potentials den Fokus der zukünftigen Ausbauten auf kurze und mittlere Distanzen legen will. Sofort ergeben sich Konfliktpotentiale: Bedeutet diese Strategie, dass eine weitere Beschleunigung zwischen Lausanne und Bern oder Zürich und St. Gallen nicht realisiert werden soll? Oder doch, aber dafür gekoppelt mit Budget-Restriktionen resp. Verzögerungen von geplanten Grossprojekten? Inwiefern ist man sich diesen Abhängigkeiten bewusst?

(stock.adobe.com)
(stock.adobe.com)
(ROSSandHELEN photoqraphers – stock.adobe.com)
(ROSSandHELEN photoqraphers – stock.adobe.com)

Transformation auf strategischer und operativer Ebene

Andererseits behandelt das CAS auch strategische Transformationsthemen, wie z.B. die Digitalisierungspotentiale. Diese gibt es nicht nur in der Planung, Überwachung oder Erbringung des Angebots, sondern beispielsweise auch bei den Kundenprozessen. Doch damit diese Potentiale gehoben werden, müssen die Transportunternehmen zuerst eine geeignete Positionierung ihrer IT-Lösungen sowie dazu passende Management-Praktiken vorsehen. Auf strategischer Ebene werden verschiedene Aspekte der Governance thematisiert, damit das resultierende Angebot die Anforderungen an die Pünktlichkeit, Sicherheit und Verlässlichkeit erfüllen kann. Ausserdem geht es auch um betriebswirtschaftliche Fragen, z.B. welche Formen der Preisdifferenzierung im öV Sinn machen. Inwiefern ist ein Festhalten an Abonnementen gegenüber Pay-per-use Lösungen zu empfehlen? Die Nachfrage der Abokundschaft ist heute nicht steuerbar. In welchem Ausmass könnte die Auslastung und Rentabilität mit dem Check-in/Check-out Ansatz z.B. durch differenzierte Preise beeinflusst werden?

Um den öV klimafreundlicher zu gestalten, sind dessen Treibhausgasemissionen zu reduzieren, z.B. durch Ersatz von Dieselbussen durch Elektrobusse. Für diese bevorstehende Dekarbonisierung des Busverkehrs gilt es, sich das notwendige Wissen anzueignen und von bestehenden Erfahrungen zu profitieren (z.B. anhand des Bussystems 2027 in Basel-Stadt). Dasselbe gilt für den kompetenten Umgang mit smarten Angebotsformen (z.B. On-Demand-Angebote), deren Integration den öV im Hinblick auf die Kooperation mit neuen Akteuren, geeigneten Vertriebskanälen und Preissystemen oder dem Bau von Mobilitätsdrehscheiben transformieren wird. Es findet also eine Konvergenz zwischen öV und individuellem nachhaltigem Verkehr statt, der durch die Transportunternehmen bewusst zu gestalten ist. Eine der zu klärenden Fragen ist, welche Dienstleistungen unter Service Public fallen und welche Akteure sich als geeignete Anbieter durchsetzen (z.B. Autohersteller oder öV-Transportunternehmen).

Anmeldung und weitere Informationen

Es ist klar, dass Fach- und Führungskräfte oft einen thematischen Schwerpunkt haben und daher gerade in der aktuellen Zeit des Fachkräftemangels nicht willens sind, einen ganzen CAS zu absolvieren. Daher wird das CAS modular angeboten. Es ist also möglich einzelne Module zu besuchen, um sich spezifisch zu einem Thema auf den neusten Stand zu bringen.

Das CAS Transformation of Public Transport ist am 25. August 2022 gestartet. Eine Anmeldung zu den einzelnen Modulen ist aber laufend möglich.